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Depot-Vergleich: Bestes Wertpapierdepot finden

Letzter Stand: 20. Juli 2022
So gehst Du beim Depot-Vergleich vor:
Das solltest Du bei der Depotauswahl beachten:
Inhalt

Was ist ein Depot?

Bevor Du den Depot-Vergleich startest: Ein Depot ist eine Sammel- oder Lagerstätte für Wertpapiere. Auf einem Wertpapierdepot kannst Du dem nach also Wertpapiere wie etwa Aktien, ETFs und Anleihen lagern. Ein Depot kann dabei entweder allein mit einem Verrechnungskonto (Referenzkonto) oder im Kontenverbund in Kombination mit einem Girokonto geführt werden. Einfach gesprochen: Das Depot ist ein eigenes Konto für Wertpapiere und unterscheidet sich daher vom klassischen Girokonto.

Wie funktioniert ein Depot?

Voraussetzung für Börsenhandel: Depoteröffnung

Ein Depot ist notwendig, wenn Du Wertpapiere an der Börse handeln möchtest. Ohne ein Wertpapierdepot ist die Kapitalmarktteilnahme demnach für Dich als Privatinvestor also unmöglich. Du kannst dabei ein Depot etwa bei Deiner Hausbank oder bei weiteren Direkt- und Onlinebanken eröffnen. Zu den Unterschieden und verschiedenen Möglichkeiten der Depoteröffnung und des Depotübetrags später noch mehr.
 

Verrechnungskonto für Einzahlungen

Das Depot alleine reicht hierfür aber in der Regel nicht aus. Zusätzlich benötigst Du ein Verrechnungskonto, welches mit deinem Depot verknüpft ist. Auf dieses Verrechnungskonto kannst Du dann Einzahlungen tätigen (via Überweisung von Deinem Girokonto). Normalerweise bekommst Du ein Verrechnungskonto zu jedem Depot dazu. Von dem Guthaben auf dem Verrechnungskonto kannst Du dann Wertpapiere kaufen.

Insolvenz der Depotbank und Depotsicherheit

Wertpapiere in einem Depot sind Sondervermögen und damit bei Depotbankinsolvenz sicher
Sämtliche Wertpapiere in Deinem Depot sind bei einer möglichen Insolvenz Deiner depotführenden Bank sicher, da sie als Sondervermögen in Deinem Eigentum verbleiben.

Vielfach stellen sich Privatinvestoren die Frage, was mit dem Depot passiert, wenn die Depotbank Pleite macht. In diesem Fall gilt: Wertpapiere, die in Deinem Depot von der Bank gelagert werden, sind im Insolvenzfall als Sondervermögen zu behandeln. Das heißt, dass Dein Vermögen auch im Insolvenzfall in Deinem Eigentum verbleibt und der Insolvenzverwalter Dir Deine Wertpapiere (sowohl Aktien als auch Investmentfonds) übertragen muss. Anders sieht es für Deine Einlagen auf dem Verrechnungskonto aus. Hier gilt die normale Einlagensicherungen.

Depotwechsel und Depotübertrag

Wenn Du mit Deiner depotführenden Bank nicht mehr zufrieden bist, kannst Du Dein Depot übertragen lassen. Hierzu bieten die meisten Banken umfangreiche Hilfen und Tools für den Depotübertrag. So wird der Depotwechsel heute in der Regel innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen unproblematisch durchgeführt. Wenn es hier doch länger dauert oder einzelne Wertpapiere oder Verlustverrechnungstöpfe nicht übertragen wurden, hilft ein schneller Anruf bei der neuen Depotbank.
 

Worauf sollte man bei Brokern achten?

Unterschiede bei den Brokern und Depots

Generell können wir drei Brokertypen unterscheiden:
 
  • Filialbankendepots (auch Hausbanken): Vor allem Sparkassen und Volksbanken
  • Onlinebroker und Direktbroker: Zum Beispiel ING oder DKB
  • Neobroker: Wie etwa Trade Republic oder Scalable Capital
Hier wirst Du unterschiedliche Konzepte vorfinden. Jedes Konzept hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Frage Dich daher genau, welche Services Dir wichtig sind und was dies kosten darf. Filialbanken sind in der Regel am teuersten. Sie bieten aber auch persönliche Services wie Beratung vor Ort oder am Telefon. Onlinebroker und Direktbroker zeichnen sich durch geringere Kosten und umfangreiche Online-Services aus. Neobroker hingegen beschränken sich nur auf wesentliche Broker-Services. Daher bieten sie oft nur eine App an. Dadurch können Sie Depots am günstigsten anbieten. Allerdings ist der Umfang von Handelsplätzen und handelbaren Wertpapieren bei Neobrokern in der Regel eingeschränkt.
 

Geschätzte Handelshäufigkeit und Orderkosten

Zunächst müssen wir fixe von variablen Kosten unterscheiden. Fixe Kosten fallen unabhängig von der Ordersumme an. Also egal ob jetzt für 100 Euro oder 1.000 Euro Aktien gekauft werden, es fallen immer Orderkosten von beispielsweise 10 Euro an. Im Gegensatz zu den fixen Orderkosten ist die Höhe von variablen Orderkosten abhängig von der Höhe der Ordersumme. Hier fallen beispielsweise immer 1% Transaktionskosten in Abhängigkeit von der Ordergröße and. Ein weiteres Kostenmodell ist das Trading-Abo: Hier fällt eine monatliche fixe Abo-Gebühr von beispielsweise 15 Euro an. Dafür sind alle Orders oder Handelsaktivitäten kostenfrei. Wähle ein Depot, was zu Deinem Handelsverhalten passt. Oben kannst Du dies über den Depot-Vergleich prüfen.

Handelsplätze hängen von der Depot-Wahl ab
Achte bei der Depot-Auswahl auch auf die Verfügbarkeit von verschiedenen Börsenplätzen: Je größer die Auswahl, desto besser.

Verfügbare Handelsplätze und Orderarten

Die Verfügbarkeit von verschiedenen Handelsplätzen und Ordertypen ist abhängig vom Broker. Daher solltest Du Dich vorher schon fragen, an welchen Börsen Du mit welchen Ordertypen handeln möchtest. Hier gibt es große Unterschiede. Während hier Filial- und Direktbroker häufig eine große Auswahl an Börsenplätzen (auch Auslandsbörsen wie etwa die New York Stock Exchange) und Orderarten anbieten, ist dies bei Neobrokern eingeschränkt. Trade Republic bietet den Handel derzeit beispielsweise nur über Lang & Schwarz an. Dynamische Orderarten wie etwa die Trailing Stop Loss Order werden nur von wenigen Depotbanken angeboten. Natürlich ist die Wichtigkeit und Priorisierung hier von persönlichen Präferenzen und Deinem Investorenprofil abhängig. Mache Deine Depot-Wahl also davon abhängig, wie und wo du zukünftig handeln möchtest.

Handelbare Produkte und eigenes Risikoprofil

Bei Depoteröffnung wirst Du auch gebeten einen Fragebogen zu Deinen bisherigen Erfahrungen am Kapitalmarkt auszufüllen. Warum muss Du dies nach Depoteröffnung ausfüllen? Ganz einfach: Hiermit soll anhand Deiner bisherigen Erfahrungen ein Risikoprofil erstellt werden. Mit diesem Risikoprofil werden gewisse Wertpapierarten zum Handel freigeschaltet oder blockiert. Dies dient dem Schutz des Privatanlegers. Hier sollen vor allem hoch spekulative Wertpapierarten wie etwa der Optionshandel reguliert werden. Überschätze hier Deine eigenen Erfahrungen nicht.

Welche Fehler sollte man bei der Depot-Wahl vermeiden?

Unsichtbare oder indirekte Kosten

Spreads werden von vielen Privatinvestoren nicht als Depot-Kosten wahrgenommen
Spreads: Die Auf- oder Abschläge auf den eigentlichen Marktpreis sind unsichtbare und damit indirekte Depot-Kosten, die Du Dir beim Börsenhandel bewusst machen solltest.
Wir haben bisher nur von den direkten für Dich „sichtbaren“ Kosten gesprochen. Ein weiterer „unsichtbarer“ Kostenfaktor sind die so genannten Spreads. Der Spread ist lediglich die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs. Einfacher gesprochen: Alle Mediatoren wie etwa Broker und Börsenplätze wollen auch an dem Börsenhandel Geld verdienen. Daher werden Verkäufe immer mit einem geringen Abschlag (Disagio) und Käufe mit einem geringen Aufschlag (Agio) vom eigentlichen Marktpreis getätig. Spreads stellen diese Differenz vom Marktpreis dar. Dabei ist die Höhe der Spreads abhängig von der Liquidität der jeweiligen Börse und des dort gehandelten Wertpapiers. Hast Du nicht die Möglichkeit über mehrere Börsen zu handeln, musst Du aufpassen, dass die Spreads hier nicht zu groß werden und Dir zusätzliche Kosten entstehen.
 

Geringe Tranchengrößen und fixe Orderkosten

Wenn Du ein Depot nutzt, welches ein fixes Orderkostenmodell nutzt, ist die Höhe Deiner Ordersumme relevant für die prozentualen Kosten pro Trade. Wenn Du beispielsweise eine Aktie in vier gleichen Tranchen zu je 100 Euro kaufen möchtest und jeweils 10 Euro fixe Orderkosten zahlen musst, ist dies ein sehr kostenintensives Unterfangen. Dir sind damit 40 Euro Kosten für ein Transaktionsvolumen von lediglich 400 Euro entstanden. Das sind 10% Kosten auf Basis des Handelsvolumens. Sorge also dafür, dass Deine Ordergrößen groß genug sind und vermeide viele kleine Tranchen. Hast Du nicht so viel Geld für größere Einmalinvestitionen übrig? Dann macht ein Sparplan mit variablen Kostenmodell pro Sparplanausführung vermutlich mehr Sinn für Dich.

Kostenloser Börsenhandel durch Neobroker und Aktionismus

Viele Privatinvestoren achten inzwischen nur noch auf die Kosten. Dementsprechend haben sich inzwischen Neobroker als Kostenführer im Markt neben Filial- und Direktbroker platziert. Was gibt es jetzt an diesem Trend zu meckern? Ganz einfach: Unserer Ansicht nach führen vermeintlich kostenlose Handelsangebote zu Aktionismus. Es gibt keine „Kostenschwelle“ mehr, die Du als Privatinvestor im Kopf hast. Gefühlt fallen Dir keine Kosten mehr für Handelsaktivitäten an, was zu mehr Transaktionsvolumen führt. Es gibt nicht umsonst den Spruch ‚hin und her macht Taschen leer‘. Stelle Dir selber einmal die Frage, wie sich kostenlose Trades auf Dein Verhalten an der Börse auswirken. Und Dir sollte klar sein, dass die Mediatoren trotzdem Geld verdienen müssen. Das machen sie beispielsweise durch für dich unsichtbare höhere Spreads.
 

Welche Depots nutzen wir und gefallen uns?

Wir bei Finanzbeben nutzen unterschiedliche Depots für unterschiedliche Anlagestrategien. Beispielsweise würde wir das Comdirect Depot als langfristiges Depot nutzen. Für Trader mit kurzfristigem Anlagehorizont und mehr Transaktionen eignet sich eher das Depot von Trade Republic oder Scalable Capital. Wir teilen unsere Wertpapierportfolios also jeweils in ein Langfristdepot und ein kurzfristiges „Zockerdepot“ auf. Bei dem Langfristdepot sind uns die Handelskosten pro Trade dabei nicht so wichtig wie bei dem Zockerdepot. Bei der langfristen Anlage zählt für uns der Umfang der Orderarten, Sparplanangebote und verfügbare Börsenplätze eine wichtigere Rolle.

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