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Robo-Advisor-Vergleich: Beste automatisierte Geldanlage finden

Letzter Stand: 26. Dezember 2021
So gehst Du beim Vergleich vor:
Darauf solltest Du beim Robo Advisor achten:
Inhalt

Was ist ein Robo Advisor?

Robo Advisor helfen bei der automatischen langfristigen Geldanalge
Robo Advisor sind eine gute digitale und automatisierte Anlagealternative für Privatinvestoren, deren eigene Zeit für die selbstbestimmte persönliche Geldanlage begrenzt ist.

Bevor Du den Robo-Advisor-Vergleich startest: Ein Robo Advisor setzt sich aus den Wörtern „Robo(t)“ und „Advisor“ zusammen. Damit wird eine automatisierte Anlageberatung beschrieben. Die Anlagestrategie wird dabei von Algorithmen oder Künstlicher Intelligenz (KI) gestützt und gibt auf Basis eines persönlichen Risikprofils konkrete Anlageempfehlungen oder übernimmt die Geldanlage komplett. Das Risikoprofil wird dabei in der Regel anhand von einem vorher zu beantwortenden Anleger-Fragebogen individuell erstellt. Auf dieser Basis kann dann die Vermögensaufteilung (Asset Allocation) risikoadjustiert festgelegt werden. Je nach Robo wird diese Ausgangs-Asset-Allocation dann regelmäßig wiederhergestellt. Im Portfolio Management ist dies als Rabalancing bekannt.

Warum kann ein Robo Advisor sinnvoll sein?

Eigene Anlage ist zu bevorzugen

Generell sehen wir bei Finanzbeben die „Do-it-yourself Anlage“ als die beste Anlagestrategie. Wir selber nutzen daher auch keinen Robo und verwalten unsere Wertpapier-Portfolios selbstständig. Damit können wir unabhängig und kostengünstig langfristig investieren. Dennoch können Robos für andere Investoren eine sinnvolle Alternative sein.
 

Automatisierte Geldanlage als Alternative

Warum jetzt also einen Robo nutzen anstatt selber tätig zu werden? Ein Robo ist immer dann sinnvoll, wenn Du keine Zeit oder Lust hast Dich mit Geldanlage zu beschäftigen. Denn selbst passive Anlagestrategien via ETF-Sparpläne bedürfen einiger Zeit zum Einlesen in das Thema. Daher können Robos für Dich eine sinnvolle Alternative, wenn Du Verantwortung abgeben und Zeit sparen möchtest oder Du gar keine Zeit für das Thema Geldanlage zur Verfügung hast. Weiterhin sind Robos in der Regel zwar etwas teurer als ETF-Strategien, sie bieten aber auch Schutz vor emotionalen Fehlentscheidungen (Panikverkäufe) und sind immer noch günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Ein Robo-Service kann damit also auch als bester digitaler Geldanlageberater verstanden werden.

Worauf sollte man bei der Wahl des Robo Advisors achten?

Unterscheidung von Robo-Advisor-Typen

Generell können wir drei Robo-Arten unterscheiden:
 
  • Full-Service Robo Advisor: Komplette Depotverwaltung wird übernommen mit Rebalancing und Kontrolle durch BaFin
  • Half-Service Robo Advisor: Depotverwaltung wird zwar übernommen aber Anlagevorschläge benötigen jeweils Zustimmung
  • Self-Service Robo Advisor: Es werden nur Anlagestrategien vorgeschlagen, die Du selber umsetzen musst (hier weniger relevant)
Robo Advisor verwenden künstliche Intelligenz und Algorithmen
Robo Advisor basieren Anlageentscheidungen vermehrt auf künstlicher Intelligenz.

Mindestanlagesummen und Sparpläne

Die Mindestanlagesummen variieren bei den verschiedenen Robo Advisor Anbietern. Hier sind einmalige Einlagen bereits ab 1 Euro oder aber erst ab 10.000 Euro möglich. Da es hier eine große Schwankungsbreite gibt, empfiehlt es sich oben im Vergleich die Einmalanlageschwellen im Detail zu vergleichen. Hier wird generell zwischen einer Einmalanlage und regelmäßigen Sparplaneinlagen unterschieden. Dabei ist in der Regel aber auch beides möglich, wobei die Wertgrenzen hier durchaus unterschiedlich sind. Regelmäßiges Investieren über einen Robo Advisor Sparplan halten wir aber generell für eine sinnvolle Alternative. Statistisch sind Einmalanlagen aber ertragsreicher. Daher kannst Du auch beides kombinieren.

Verfügbarkeit von Anlagestrategien

Die Auswahl von verschiedenen Anlagestrategien kann ein wichtiges Kriterium für die Wahl eines Robo Advisors sein. Warum? Mehr Optionen zu haben bedeutet bei der Robo-Advisor-Wahl auch mehr Handlungsspielraum. Dieser Handlungsspielraum ermöglicht es individuell auf Dein Risikoprofil abgestimmte Anlagestrategien für Dich zu auszuwählen. Dennoch bedeutet eine größere Auswahl nicht unbedingt, dass dieses Angebot auch besser sein muss. Eine größere Auswahl kann die Geldanlage manchmal auch unnötig verkomplizieren.

Aufpreis für Robo-Services gegenüber ETF-Strategien

Der durchschnittliche Aufpreis für den Robo-Service liegt aktuell in eine Range von 0,50 bis 1 Prozent pro Jahr (kommt on-top auf die Fondskosten). Damit zahlst Du für den Robo einen Aufpreis zwischen 50-100% gegenüber reinen ETF-Kosten. Diese liegen derzeit zwischen 0,2 bis 0,5 Prozent (Tendenz ist hier aber weiter fallend). Da die digitalen Anlagehelfer noch ein eher neues Finanzprodukt sind, können wir hier von mehr Konkurrenz und damit Preiskampf in den nächsten Jahren ausgehen. Dies wird auch zu weiter fallenden Kosten führen, was die Robos vermutlich noch konkurrenzfähig machen wird. Robos sind aber auch jetzt schon im Schnitt günstiger als viele aktiv gemanagte Fonds und platzieren sich daher zwischen ETFs und aktiven Investmentfonds im Markt als gute Alternative für „faule Investoren“.
 

Welche Kritikpunkte gibt es beim Robo Advisor?

Schutz vor Verlusten und Fallhöhe

Robo Advisor können durch statistische Value-at-Risk Modelle Verluste der Höhe nach begrenzen
Robo Advisor können durch Value-at-Risk Modelle das Risiko Management des Portfolios übernehmen und damit die Verluste (teilweise) der Höhe nach begrenzen.

Viele Robos werden durch Algorithmen gestützt und versuchen damit Verluste durch komplizierte Value-at-Risk Modelle zu reduzieren. Das kann funktionieren. Es gibt aber auch viele kritische Stimmen: Du die Verwendung solcher Modelle wird den Investoren suggeriert, dass die Rendite frei von Risiko ist bzw. das Risiko durch die Anwendung der Modelle stark begrenzt werden könne. Es zeigt sich aber insbesondere bei Crash-Situationen, dass diese Modelle nicht immer gut funktionieren. Daher jetzt noch mal klar: Robos schützen nur bedingt vor Verlusten. Die Geldanlage via Roboter ist also genauso risikobehaftet wie etwa direkt via Investmentfonds.

Outperformance durch künstliche Intelligenz?

Vielfach nehmen unerfahrene Privatinvestoren an, dass Robos überlegene Anlagestrategien anbieten, mit denen sich eine höhere Rendite als die durchschnittliche Marktrendite erzielen lässt. Dies wird durch die Anwendung von künstlicher Intelligenz durch manche Anbieter suggeriert. Diese Annahme ist aber falsch. KI dient hier vor allem noch als Marketingfaktor. Robos investieren grundlegend lediglich breit diversifiziert meist auf Basis von ETFs. Durch die etwas höheren Robo-Kosten kann daher kein Index „outperformt“ werden (oder Alpha generiert werden). Outperformance ist aber auch gar kein Anspruch eines Robo Advisors. Vielmehr nimmt der Robo Dir das Portfolio und Risiko Management sowie Rebalancing ab und soll damit Zeit sparen und Nerven schonen.

Robo Advisor verwalten (kein) dummes Geld?

Ein häufiger Diskussionspunkt ist außerdem die Frage, ob Robo Advisor (analog ETFs) „dummes Geld“ verwalten und damit die Schwankungsfreude (Volatilität) am Kapitalmarkt verstärken. Warum wird dieser Punkt aufgeworfen? Im Zuge des ETF-Anlage-Hypes wurde dieser Punkt bereits mehrfach von Kritikern (meist aktive Fondsmanager) auf den Tisch gebracht. An dieser Stelle gibt es verschiedenen Auffassungen inwiefern sich passive Anlagestrategien, zu denen auch die Robo Advisor zählen, auf den Kapitalmarkt auswirken. Hierzu gibt es aber noch keine klaren Forschungsergebnisse, weshalb dieser Punkt offen bleiben sollte. Klar ist, dass wir für beide Positionen Argumente finden werden.
 

Welchen Robo Advisor würden wir nutzen?

Uns bei Finanzbeben gefällt als Full-Service Robo Ginmon am besten, weil dieser Robo bereits seit 2015 am Markt und damit ein First Mover in Deutschland ist. Weiterhin befindet sich Ginmon unter Aufsicht der BaFin und nimmt dir sämtliche Anlageentscheidungen ab. Das zeichnet unserer Ansicht nach einen Robo gegenüber einer eigenen ETF-Strategie aus. Als Half-Service Robo sehen wir Growney als ebenso gute Alternative an, da der Anbieter nicht nur transparent ist, sondern laut einiger Erfahrungswerte auch bisher gute Renditen erwirtschaften konnte. Dennoch möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass wir Robos lediglich als Alternative zu klassischen ETFs oder Einzelaktien sehen. Damit eignen sie sich insbesondere für Privatinvestoren, die keine Zeit für die eigene Geldanlage haben und sich lieber auf Karriere und/oder Freizeit konzentrieren wollen anstatt Finanzbücher und/oder Bilanzen zu lesen.

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